DIE KULT(UR)STÄTTE IDSTEINS

 

HISTORIE - VON "GÜTERHALLE" zu "KULTURBAHNHOF"


Nach Eisenbahnanschluss und eigenem Bahnhof erhielt Idstein 1877/78 auch seine erste Güterhalle. 1895 verfrachtete man dort bereits 3.090 Tonnen Güter. Im Gegenzug erhielt Idstein im selben Jahr stolze 13.278 Tonnen Güter.

Der rege Güterverkehr hinterließ allerdings erhebliche Spuren - Beschwerden zum Beispiel über den miserablen Zustand der Rampe zur Güterladehalle sowie der Pflasterung der Zufahrtsstraße zum Bahnhof häuften sich. Dreißig Jahre später stieß die Güterabfertigung dann endgültig an ihre Grenzen und die erste Güterhalle musste umgebaut werden: Am 14. Oktober 1915 nahm die an den steigenden Güterverkehr angepasste Güterladehalle den Betrieb wieder auf.

Im Aussehen hatte sich die neue Güterhalle im Vergleich zum Vorgängerbau kaum verändert. Allerdings fand sie - deutlich größer und mit Kopf- und Seitenrampe versehen - einige Meter nach hinten und in nördlicher Richtung versetzt einen neuen Standort.

Bis 1983 wurde die Güterhalle von der Deutschen Bundesbahn genutzt. Noch bis 1992 wickelte ein einziges Idsteiner Unternehmen als Mieter die Stückgutfracht über die Güterhalle ab. Der Güterverkehrspunkt Idstein wurde 1997 endgültig geschlossen.

Im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms "Stadtumbau in Hessen" erfolgte im Jahr 2014 der Umbau und die Sanierung der ehemaligen Güterladehalle, deren Revitalisierung das Bahnhofsumfeld aufwerten und das soziale und kulturelle Leben in Idstein stärken soll.

Am 8. November 2014, nach fast 20 Jahren Stilllegung, wurde die ehemalige Güterhalle als "Kulturbahnhof Idstein" wieder zum Leben erweckt und ist ein weiterer Identitätsstandort in Idstein.

 

Quelle: Stadtarchiv Idstein

Bild: Archiv Stefan Gärth